Kapitel 1: Hemingway & Instagram
Was ist Storytelling? Um diese Frage geht es in unserer neuen Blogbeitrags-Serie – da das Thema sehr umfassend ist, widmen wir diesem gerne mehr Aufmerksamkeit. Heute starten wir mit Kapitel 1, hier dreht sich alles um Hemingway und Instagram. Was das zu bedeuten hat? Finde es heraus.
Was ist eine Story?
Wir sollten uns wohl erst mal mit der grundlegenden Frage beschäftigen.
Um einzugrenzen, was Storytelling überhaupt ist, muss man definieren, was eine Story ist.
Der erste Gedanke ist oft, dass eine Story mit einem Roman o.ä. gleichzusetzen ist, doch dem ist nicht so. Eine Story ist ein zusammenhängendes „Narrativ“ (lat. narrare: erzählen) über eine oder mehrere Ebenen, Darstellungen, Plattformen, etc. – es gibt wenige Vorgaben, sie hat weder Mindestlänge noch ein festgelegtes Format, allenfalls einen inhaltlichen Mindestanspruch.
Beim Storytelling gilt: Weniger ist mehr. Ziel ist es, mit wenigen Mitteln 100% Aufmerksamkeit zu schaffen und deine Botschaft zu transportieren.
Storytelling via Instagram
Kann eine Instagram-Story oder ein einzelnes Posting schon eine Geschichte genannt werden?
Hierzu gab es schon zahlreiche Diskussionen und die Meinungen konnten nicht weiter auseinandergehen. Die Frage, die sich stellt: Wie groß muss der Umfang sein, dass man von einer Story sprechen kann? Ein einzelnes Bild schafft das vielleicht noch nicht, es kann aber als Grundlage dienen.
Gute Influencer schaffen es, Stories im Kurzformat zu erzählen, ob über sich selbst und/oder ein Produkt; das setzt sie von „klassischer“ Werbung ab. Einzelne Postings sind also Teil des Storytellings aus Marketingsicht.
Beispiel Hemingways
For sale: Baby shoes. Never worn.
(Die kürzeste Kurzgeschichte aller Zeiten – Hemingsways Welt)
Wie schon kurz angeschnitten, beim Storytelling geht es nicht um Format, Länge oder Medium, es geht um das, was vermittelt wird.
Hemingway hin oder her (dies ist eher eine Legende), anhand dieses Beispiels wird gezeigt, wie es funktioniert, mit wenigen Worten eine ganze Geschichte zu schaffen.
Warum?
Es sind nicht einfach nur sechs Worte. Es geht um ein Objekt, welches durch die gewählten Worte so viel erzählt, ohne es explizit auszuführen. Wenn also sechs Worte eine Geschichte erzählen können, kann es ein Bild auch – durch ein einziges Bild kann weitaus mehr transportiert werden als durch Worte. Oder wie siehst du das?
Fun Fact: Im Deutschen ist die „kürzeste Kurzgeschichte aller Zeiten“ nochmal kürzer: Babyschuhe ungetragen zum Verkauf. 😉
Beispiele aus der BX-Geschichte
In den ersten Jahren der Community waren sog. Drabbles („Ein Drabble ist eine meist pointierte Geschichte, die aus exakt 100 Wörtern bestehen muss. Dabei wird die Überschrift nicht mitgezählt.“ — Quelle: Drabble – Wikipedia) sehr beliebt; die Frage, ob das Format auf BookRix seinen Platz haben sollte, wurde heiß diskutiert.
Zentraler Streitpunkt: Ist BookRix eine Plattform für Geschichten oder für Bücher? Inhalt oder Format? (Wir sind übrigens der Meinung, dass es der Inhalt macht.)
Auch Memes erzählen Geschichten und bewegen sich auf einer gewissen narrativen Ebene, unabhängig, ob es ein Bild mit Capture (z.B. Grumpy Cat), ein auf einer Story begründeter Begriff (z.B. Leeeeroy Jenkins) o. ä. ist.
Wie du schon siehst, ist Storytelling ein sehr umfassender Begriff.
Storytelling für dich als Autor:in
Du, als Autor:in, kannst einiges aus diesem Beitrag mitnehmen:
- Egal, ob Roman, Klappentext, Buchwerbung oder Exposé – es geht nicht um die Länge, sondern um die Aussage/Message, die du rüberbringen willst
- Überlege dir vor dem Schreiben deines Romans, Klappentextes, Exposés usw., was du damit vermitteln willst. Das Gleiche gilt für Werbetexte und -bilder
- Wenn du es schaffst, die Message in wenigen Worten – oder sogar ganz ohne Worte – rüberzubringen, umso besser
- Auch ein Bild erzählt bereits eine Geschichte – behalte das für dein Coverdesign im Hinterkopf
Mit diesen Tipps gewinnst auch du die richtigen Leser:innen für dein eBook.