Storytelling

Kapitel 3: Der Weg zum wichtigen Kommunikationsinstrument

In dieser Fortsetzung gehen wir auf die Wichtigkeit des Storytellings ein. Wo fand es seinen Anfang? In welcher Form fand Storytelling statt und wie hat sich dies entwickelt? Komm mit auf eine kleine Reise in die Vergangenheit und erfahre, welchen Wert es über die Zeit gewonnen hat.

Am Lagerfeuer

Die mündliche Überlieferung ist wohl mit eines der wichtigsten Elemente des Storytellings. Der Ursprung, in einfacher Form, hat vor etlichen Jahren stattgefunden. Wie? Schon früher wurden Überlieferungen und Geschichten am Lagerfeuer erzählt. Oral tradierte Geschichten gibt es deutlich länger als Geschichtsschreibung. Damals wurde das vielleicht noch nicht bewusst als Storytelling wahrgenommen, heute würde man dies aber definitiv als eine Art davon beschreiben.

Auch heute findet mündliches Storytelling weiterhin statt, oft in interaktiven Formen. Beispiele sind Pen&Paper-Rollenspiele, Improvisationstheater, Comedians oder Poetry Slams. Vieles würdest du eventuell gar nicht als dieses identifizieren – es zeigt ein weiteres Mal die Komplexität des Themas Storytelling auf.

Und es zeigt dir auch: Gutes Storytelling findet nicht nur in deinem Roman statt, sondern auch, wenn du darüber sprichst.

Der Wert einer Geschichte

Wer stellt sich nicht die Frage: Wie verkaufe ich ein Produkt, in deinem Falle dein Buch am besten? Es gibt nicht die eine Formel dafür, da für jedes Produkt individuell der beste Weg gewählt werden muss, doch es wurde in Studien zur Vermarktung empirisch festgestellt, dass sich Produkte durch Storytelling besser verkaufen.

Warum ist das so? Denk doch mal selber darüber nach. Angenommen, du bist gerade auf der Suche nach einem neuen Buch, weißt so ungefähr, in welche Genre-Richtung es gehen soll, bist aber sonst komplett offen. Du stößt bei deiner Suche auf zwei Romane, die dich besonders ansprechen, kannst dich aber anhand von Cover und Geschichte nicht entscheiden. Auf der einen Produktseite ist nichts zu finden, außer dem Klappentext. Auf der anderen findest du zum Klappentext noch die persönliche Geschichte des/der Autor:in und welche Beweggründe diese:r für das Schreiben des Buches hatte. Für welches der beiden Bücher würdest du dich dann entscheiden?

Das Erzählen der persönlichen Geschichte und Beweggründe ist hier das Storytelling. Durch diese Hintergrundinformationen werden potenzielle Leser:innen abgeholt und bekommen direkt eine besondere Bindung zum Titel. Die Geschichte gibt dem Produkt also einen gesteigerten Wert.

Kommen wir noch zu weiteren Beispielen, welche dieses Prinzip verdeutlichen:

1. Du bist auf der Suche nach einem Hotelzimmer. Zimmer A ist 10€ günstiger als Zimmer B. Bei Zimmer A findest du die Komplettbeschreibung zu den Räumlichkeiten mit Bildern. Zimmer B hat zusätzlich noch eine Story eines Hotelgastes mit auf der Seite. Rate, welches Zimmer häufiger gebucht wird?
2. Du willst ein Gemälde kaufen. Gemälde 1 wird durch Bild, Titel und Name des/der Künstler:in dargestellt. Gemälde 2 enthält ebenfalls alle Informationen und vermittelt dazu noch die persönliche Geschichte des/der Künstler:in und den Einfluss, den diese auf den Inhalt des Gemäldes hatte. Na, welches Gemälde macht wohl hier das Rennen? 😉

Die Beispiel-Möglichkeiten sind hier unendlich, anhand des Vorangegangen solltest du aber verstanden haben, dass persönliche Einblicke und Hintergrundinformationen für einen höheren Stellenwert eines Produktes sorgen können.

Die Möglichkeit des Storytellings ist natürlich nicht nur auf ein einzelnes Buch anzuwenden, du kannst auch dir als Autor:in durch gezieltes Storytelling einen höheren „Wert“ verschaffen à dies überträgt sich dann automatisch auf deine nächsten Veröffentlichungen. Also lass deine Leser:innen an deinem Leben teilhaben, nimm diese mit zu deinem Bucherstellungsprozess, zeig ihnen, wo deine Inspiration herkommt, was dich bewegt, wie viel von dir und deinen Erfahrungen in deinen Geschichten steckt, … und erschaffe dir so eine Community.

Wann ist es Storytelling im Marketing?