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It’s a Match – Gestalte das passende Cover zu deinem Buch

Egal wie gut dein Buch geschrieben ist, am Ende sind es die Äußerlichkeiten, die über den Kauf entscheiden. Daher sollten sowohl das Cover als auch der Klappentext gut gewählt sein, den Inhalt optimal widerspiegeln und die entsprechende Zielgruppe überzeugen können. Du als Selfpublisher:in hast vielleicht keine Karriere als Cover-Designer:in angesteuert, das tut aber nichts zur Sache: Wir zeigen dir, wie du mit einfachen Tipps, Tricks und Tools zu deinem perfekten Cover kommst.

Ein gutes Cover ist die halbe Miete

Das Cover ist das Erste, was den potenziellen Käufer:innen ins Auge springt, und beeinflusst daher ganz stark das Kaufinteresse. Wichtig bei der Gestaltung ist, dass dein Endprodukt auch im kleinen Format aussagekräftig genug ist. Warum? Digitale Endgeräte, ob es nun der eReader oder das Smartphone ist, haben ein sehr kleines Display, aber auch an größeren Bildschirmen ist die Shop-Anzeige oft so, dass nur das Cover dargestellt wird. Achte also auf Farbkontraste, Schriftgröße und Schriftart. Am besten schaust du dir dein finales Cover in verschiedenen Größen an, so lässt sich am besten beurteilen, ob es in jedem Format gut wirkt.

Beim eBook besteht das Cover nur aus der Vorderseite und unterscheidet sich dadurch von einem gedruckten Buch. Hier brauchst du dir nämlich keine Gedanken um den gesamten Umschlag machen, da Rückseite und Buchrücken nicht vorhanden sind.

Step by Step zu deinem Buchcover

Schau dir doch nochmal genauer den Inhalt deines Buches an, vielleicht hast du die wichtigsten Punkte ja auch schon gesammelt aufgeschrieben beim Plotten o. ä.  Genau das hilft dir auf dem Weg zum passenden Cover. Handlung, Spielort oder auch die Hauptcharaktere können bildlich dargestellt werden. Gibt es etwas, das du sofort mit deiner Geschichte assoziierst, z. B. einen gewissen Gegenstand oder ein Symbol? All das sollte Einfluss auf die Gestaltung haben.

Wenn du dann eine Grundidee entwickelt hast, solltest du dir über die Ästhetik Gedanken machen. Durch Farben, Formen und Konturen können verschiedene Emotionen bei Leser:innen ausgelöst werden – überlege dir also, was für Gefühle deine Geschichte vermitteln soll, lass das in deine Gestaltung miteinfließen und sprich so genau die richtigen Käufer:innen an.

Stell dir folgende Fragen bei der Gestaltung:

  • Harte oder weiche Formen?
  • Schwungvolle Linien oder akkurate Konturen?
  • Kräftige oder zarte Farben?
  • Einfarbig oder bunt?
  • Wo und wie groß platziere ich meinen Titel? ➔ Achte darauf, dass dieser nicht untergeht.
  • Wie ordne ich die verschiedenen Elemente an? ➔ Es sollte ein schönes Gesamtbild ergeben und das Auge nicht überfordern.
  • Passt mein Cover zum Genre? Tipp: Schau dir dazu ein paar Covertrends in deiner Kategorie an.
  • Spricht das Cover meine Zielgruppe an? ➔ Lege fest, welche Erwartung geweckt werden sollen, und setze das gestalterisch um.

Beachte bei der Erstellung die technischen Richtlinien. Nichts ist nerviger, als ein finalisiertes Cover, das am Ende verpixelt oder in der falschen Größe angelegt ist. Um ein rundum gutes Produkt zu haben, sollte es insgesamt von einer buchhandelstypischen Grafik- und Gestaltungsqualität sein.

Good to know: Die maximale Dateigröße für den Upload des Covers beträgt 15 MB. Wir empfehlen dir eine Auflösung von mindestens 4800 x 3000 px.

Alles über Copyrights

Jedes Bild ist urheberrechtlich geschützt (§2 Abs.1 S.5 UrhG). Bilder dürfen also nur mit der Genehmigung des Urhebers verwendet werden, ansonsten drohen rechtliche Schritte gegen dich.

Gerade bei Webseiten, die Bilder kostenfrei zur Verfügung stellen, solltest du aufpassen. Die Nutzung ist oft an Regeln geknüpft, z. B. dürfen die Bilder nur für den privaten Gebrauch verwendet werden, was in deinem Fall – also bei einem gewerblich genutzten Cover ­ definitiv nicht der Fall ist. Hier muss die Erlaubnis zur kommerziellen Verwendung (Creative Commons) vorliegen.

Solltest du für dein Cover private Bilder oder Grafiken benutzen, ist auch hier darauf zu achten, dass du sämtliche Rechte besitzt. Lass dir von dem/der Rechteinhaber:in (sofern du diese:r nicht selber bist) eine schriftliche Genehmigung zur kommerziellen Nutzung geben. So bist du auf der sicheren Seite.

Bei der Gestaltung deines Covers durch eine andere Person, z. B. Coverdesigner:innen gibt es meist vertragliche Regelungen der Nutzungsbedingungen. Die Designer:innen werden oft namentlich im Buch genannt, außer es wird ausdrücklich darauf verzichtet.

Mit den richtigen Tools läuft’s

Eines der bekanntesten Programme ist wohl Photoshop. Das lässt viele im ersten Moment zurückschrecken, sofern sie noch nicht vertraut sind mit diesem Tool. Aber keine Sorge, es gibt noch einige weitere Programme, die es dir ermöglichen, ein schönes Cover zu erstellen.

Wir wissen, eine Photoshop-Lizenz ist nicht gerade günstig. Solltest du Photoshop trotzdem als dein Tool wählen: Ältere Versionen gibt es auch umsonst, hier ist aber mit Abstrichen zu rechnen.

Weitere kostenfreie Möglichkeiten bieten Gimp, Canva, Pixlr Editor und Krita.

Kommen wir jetzt zu den Vor- und Nachteilen der einzelnen Tools:

Gimp und Photoshop werden oft miteinander verglichen. Klar, der erste Punkt, der für Gimp spricht: Es ist kostenlos. Photoshop hingegen ist nur im Abo erhältlich, solltest du auf die neueste Version wert legen (welche natürlich mehr Möglichkeiten als Alt-Versionen bietet). Die meisten Dinge lassen sich mit beiden Programmen bewältigen. Photoshop punktet hier aber mit mehr Benutzerfreundlichkeit und bietet bei Fotomontagen mehr Werkzeuge.

Der Pixlr-Editor bietet in der kostenlosen Version nur ziemlich begrenzte Funktionen und lässt sich eher für einfache Bildbearbeitung verwenden  als für die Erstellung von Collagen. Ein Buchcover ist am Ende gleichzusetzen mit einer Collage. Die kostenpflichtige Version könnte Photoshop Konkurrenz machen.

Krita stellt eine sehr gute kostenfreie Alternative zu Photoshop dar. Die Benutzeroberfläche ist sehr ähnlich gestaltet. Es werden vergleichsweise wenig Fotobearbeitungsoptionen geboten, Krita umfasst aber die grundlegenden Werkzeuge. Dieses Tool ist speziell auf Illustratoren und Digital Designer ausgerichtet. Wenn dein Cover eher illustrativ werden soll, ist Krita eine gute Wahl für dich.

Canva ist eine Grafikdesign-Plattform. Ein großer Vorteil dieses Tools: Du brauchst keine großen Vorkenntnisse. Dir werden viele Vorlagen für die verschiedensten Anwendungen geboten. Mit Drag-and-Drop kommst du hier zu deinem eigenen Buchcover. Gerade für Anfänger:innen oder Personen, die mit wenig Aufwand ein gutes Ergebnis erzielen wollen, ist diese Software sehr zu empfehlen. Wir finden, dieses Tool eignet sich perfekt für dich als Selfpublihser:in, und wollen daher in unserem Stream am Donnerstag, den 12.08.2021, näher darauf eingehen.

Die 10 goldenen Regeln des Coverdesigns

  1. Recherchieren, Recherchieren, Recherchieren. Hol dir Inspiration im Buchhandel, bei Amazon oder generell im Netz. Welche Bücher im gleichen Genre gewinnen deine Aufmerksamkeit? Gibt es Punkte die sich oft ähneln?
  2. Entscheide dich für eine Software. Musst du dir diese erst anschaffen und dich einarbeiten (Zeitaufwand!) oder bist du bereits vertraut mit einem Tool? Je nachdem sollte deine Entscheidung ausfallen. Tipp: Für so gut wie alles gibt es einfach erklärte Youtube-Tutorials.
  3. Das soll mein Cover aussagen! Der / Die Leser:in sollte mit einem Blick erkennen, um welches Genre es sich handelt und worum es geht.
  4. Klar und deutlicher Titel. Schreibe den Titel in großer und gut lesbarer Schrift. Achte darauf, dass die Lesbarkeit auch in kleinen Formaten gegeben ist.
  5. Vermeide weißen Hintergrund. Wenn du dein Buch hauptsächlich online vermarktest, bedenke, dass sich weiße Bücher nicht gut vom weißen Bildschirmhintergrund abheben. Verwende also Farbe und / oder Struktur, um mehr Aufmerksamkeit zu erzeugen.
  6. Vermeide zu viele Elemente. Anstatt vieler kleiner Elemente empfehlen wir dir, mit einem großen Element, einem einzelnen Foto o. ä. zu arbeiten ➔ So fühlt sich das Auge nicht überfordert.
  7. Thematisch passende Fotos und Elemente. Fündig wirst du hier bei z. B. Adobe Stock, Dreamstime.com oder istockphotos.com. In der Regel reicht die Standardlizenz und 72ppi Auflösung. Informiere dich aber bei jedem Bild, das du verwenden möchtest, ob du es auch kommerziell nutzen darfst. Beachte außerdem, dass du in deinem Impressum die Urheberangaben zum Bild mit übernehmen musst.
    Bei der Bucherstellung über BookRix findest du dafür ein extra Eingabefeld bei den Metadaten.
  8. Beachte die Richtlinien der Shops. Folgende Dinge dürfen nicht auf dem Cover zu sehen sein: Preisangaben, Rechtsextreme, gewaltverherrlichende oder rechtswidrige Inhalte, Abbildungen von nackten Brüsten und Geschlechtsteilen, sowie von sexuellen Handlungen.
  9. Gestalte verschiedene Cover und Teste. Bevor du dich für ein Cover entscheidest, kannst du mit 2-3 verschiedenen Versionen die Wirkung in deinem Bekanntenkreis testen und so das perfekte Cover zu deinem Buch finden.
  10. Autor:innen-Name und Buchtitel. Nicht vergessen, dass diese zwei Infos auch auf dem Cover enthalten sein müssen. Sind Untertitel oder die Nummer einer Reihe vorhanden sein, solltest du das bestenfalls auch miteinfügen. Oftmals ist auch das Genre vermerkt, dies bleibt aber dir überlassen.

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