Wie bereits im letzten Beitrag erwähnt, gibt es nicht nur die sichtbaren Metadaten, sondern auch die unsichtbaren. Was versteckt sich hinter diesen? Unsichtbare Metadaten sind die vergebenen Kategorien und Keywords deines eBooks.
Auch hier gilt: Wenn du sie richtig einsetzt, helfen sie dabei, dass dein eBook in den Shops an richtiger Stelle positioniert wird. Die Sichtbarkeit und Auffindbarkeit bei potentiellen Leser:innen profitieren ebenfalls.
Alle wichtigen Infos zum Thema Keywords haben wir bereits in einem extra Blogbeitrag zusammengefasst. Welche Keywords du wählen solltest und was diese so bringen, erfährst du hier: Keywords: Wieso, weshalb, warum?.
Jetzt wollen wir noch ein bisschen näher auf die Kategorien eingehen. Was können sie und wie vergebe ich Kategorien denn eigentlich?
Das Mysterium der Kategorien
Wiese gelten denn Kategorien als „unsichtbare Metadaten“, wenn sie doch in den Shops sichtbar angezeigt werden? Ja, das ist definitiv eine gute Frage! Und hier kommt auch schon die Erklärung:
Zwei Dinge müssen hier unterschieden werden: Es gibt zum einen die Kategorien, die du als Autor:in selbst einträgst, und zum anderen die Zuordnung, die die Shops daraus machen. Dir ist vielleicht selbst schonmal aufgefallen, dass das nicht (immer) identisch ist. Die von dir vergebenen Kategorien sind in der Tat unsichtbare Metadaten, die jeder Shop ein wenig anders verarbeitet. Erst die im Shop angezeigte Kategorisierung verwandelt die unsichtbaren zu sichtbaren Metadaten. Aha!
Zur Veranschaulichung haben wir dir ein Beispiel mitgebracht:
Eine Buchhandlung bekommt einen Krimi, für den der Verlag (oder der/die Autor:in) folgende Kategorien vorgesehen hat:
- Krimi – Allgemein
- Krimi – Polizei
- Krimi – Detektiv:innen
Der Krimi spielt aber auch im Sommer und an einem aktuell beliebten Urlaubsziel, z. B. der Ostseeküste; dies wurde in den Kategorien bisher gar nicht berücksichtigt. Aufgrund dessen beschließt die Buchhandlung, den Krimi in der Auslage „Romane für den Sommer“ und „Regionale Krimis – Ostsee“ zu platzieren. Eine Kategorie, für die du deinen Krimi gar nicht vorgesehen hast.
Das gleiche Prinzip verfolgen auch Online-Shops. Sie sind nicht dazu verpflichtet, deine Kategorien-Wahl 1:1 zu übernehmen. Solange die Zuordnung nicht falsch ist – das wäre der Fall, wenn dein Krimi in „Fantasy-Abenteuer für Jugendliche“ landen würde – hat der Shop das Recht, Shop-eigene Zuordnungen zu nehmen.
Die Shop-Kategorien entsprechen auch nicht (immer) den allgemeingültigen Kategorie-Systemen (Warengruppensystematik oder BISAC), auch wenn sie sich an diesen Systemen orientieren. Hier kurz ein Beispiel: Bei Amazon gibt es die Shop-Kategorie „Humoristische Belletristik für Frauen“. Das ist weder eine BISAC-Kategorie, noch eine Kategorie aus der Warengruppensystematik, sondern eine Amazon-eigene Zuordnung.
Einige Shops beschränken sich bei ihren Kategorisierungen auch nur auf die Hauptzuordnung, also: Liebesromane, Krimis, Thriller, Fantasy. Dementsprechend fallen hier die von dir eingetragenen Konkretisierungen (z. B. Zeitgenössischer Liebesroman, Regionalroman, Psychothriller oder Urban Fantasy) weg. Wenn dein Buch also das nächste Mal nicht in deinen angegebenen Kategorien auftaucht, weißt du endlich, warum das so ist.
So, jetzt wurde hoffentlich ein wenig Licht ins Dunkle gebracht und das Mysterium der Kategorien-Vergabe etwas aufgeklärt.
Kleiner Fisch im großen Teich oder großer Fisch im kleinen Teich?
Sowohl bei der Vergabe der Kategorien als auch bei den Keywords musst du dir als Autor:in folgende Frage stellen: Wie allgemeingültig bzw. speziell soll meine Zuordnung sein?
Als generelle Faustregel gilt: Je erfolgreicher du als Autor:in bist, desto allgemeingültiger dürfen/sollten auch deine Keywords und Kategorien sein.
Du bist Newcomer:in? Dann solltest du eher spezifischere Kategorien und Keywords für dich wählen – so hast du die Chance, präsenter in den einzelnen Kategorien aufzutauchen, sowohl was das Ranking als auch die allgemeine Sichtbarkeit angeht.
Du hast bereits erfolgreich veröffentlicht? Wenn du begründet davon ausgehen kannst, dass dein neues eBook in die Top 100 der großen Shops einziehen wird, kannst du auch davon ausgehen, dass dein eBook in den beliebten Kategorien gut platziert sein wird. Ist dies nicht der Fall, solltest du dich eben in kleineren Kategorien mit weniger Konkurrenztiteln platzieren.
Das Gleiche gilt für die Keywords: Ein:e absolute Newcomer:in wird kaum eine Chance haben, unter dem Suchbegriff „Krimi“ oder sogar „Regionalkrimi“ gefunden zu werden. Wenn du aber auf „Pfalzkrimi“, „Krimi Pfalz“ oder „Oberpfalz-Krimi“ ausweichst, stehen deine Chancen viel besser, dort Sichtbarkeit zu erlangen – vorausgesetzt, dein Krimi spiel auch in der Pfalz. 😉
Nichts ist in Stein gemeißelt
Natürlich ist der Verkaufseinstieg deines eBooks wichtig; sollte dieser aber nicht so gut sein, bedeutet das noch lange nichts. Nur weil du bei der Veröffentlichung die „falschen“ Kategorien und Keywords vergeben hast, ist nicht gleich alles verloren. Du kannst – und solltest! – deine Kategorien und Keywords, unabhängig von Erfolg oder Misserfolg, regelmäßig überprüfen und nachjustieren. Wenn du siehst, dass dein eBook unter „Gay Romance“ nicht gefunden wird, versuche es doch stattdessen mit „Romantische Literatur für Homosexuelle“. Du siehst, es gibt immer andere Formulierungen, die dich ans Ziel führen können.
Bei Amazon z. B. siehst du nicht nur dein allgemeines Ranking, sondern auch die Rankings in den Unterkategorien. Wenn du hier merkst, dass dein Liebesroman in der Unterkategorie „Zeitgenössische Liebesromane“ ein schlechtes Ranking hat, dann denk doch mal um und versuche es z. B. mit „Belletristik für Frauen“.
Hier gilt allgemein das Trial and Error-Prinzip – trau dich, einfach mal etwas zu experimentieren. Nur so findest du heraus, was für ein eBook gut funktioniert und was nicht. Wir alle sind doch darauf aus, eine gute Platzierung für das eigene Buch zu erreichen. Gib nicht auf – auch du wirst die richtigen Kategorien und Keywords für deines finden.
Irgendwie immer noch schwer verständlich für dich? Schau doch bei unserem Live-Stream am Donnerstag, den 26.08.2021 vorbei. Anhand von Beispielen wird hier nochmal alles ganz genau erklärt.
Keine Zeit? Kein Problem! Du findest den Stream danach jederzeit auf unserem Youtube-Kanal.